Tipps, wie man es einfach zu Hause praktizieren kann und damit gesund durch den Winter kommt
Ach, ayurvedisch leben ist ja so kompliziert, hör ich jetzt schon alle sagen. Aber, ist es das wirklich? Wir haben Carina Alana PreuĂ, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Ayurveda Parkschlösschen in Traben-Trarbach gefragt. Die 32jĂ€hrige leitet das 5-Sterne-Haus seit letztem Jahr und ist mit dem ayurvedischen Lifestyle aufgewachsen. Vor 25 Jahren haben ihre Eltern Deutschlands erste Adresse in Sachen Ayurveda gegrĂŒndet. Wer Carina trifft, will ab sofort ayurvedisch leben. Denn sie strahlt – von innen und von auĂen. Sie transportiert ihre Message mit groĂer Leidenschaft und Frische. Als Ayurveda-Spezialistin und Yoga-Lehrerin ĂŒberzeugt sie aber auch durch Expertise. Um die alte Wissenschaft vom Leben (so die Bedeutung von Ayurveda) ĂŒber die klassische Panchakarma-Kur im Hotel hinaus noch mehr Leuten zugĂ€nglich und nahbarer zu machen, bespielt sie auch diverse Social Media KanĂ€le. So hat sie einen Online-Kurs entwickelt, der auch Einsteigern schnell und einfach mitnimmt. Zudem bringt sie sich selbst immer wieder auf ihrem Instagram-Blog ein als bestes Beispiel fĂŒr ayurvedische Lebensweise. Eine Influencerin in Sachen modernes Ayurveda â aber eine, die es tatsĂ€chlich drauf hat und ernst meint. Jedoch ganz im Hier und Jetzt lebt … und sich auch mal Pommes gönnt.
Darf man als Ayurvedianer auch mal Pommes essen?
Carina Alana PreuĂ: Ausnahmen und undogmatisch sein gehören auch zum Ayurveda. Man muss sie nur geschickt einbetten, wie z.B. nach dem Besuch einer Pommes-Bude am besten Triphala einnehmen. Das ist eine ayurvedische KrĂ€uterrezeptur, die der Verdauung hilft. Oder: nach einer ausladenden Nacht mit schwerem Dinner das FrĂŒhstĂŒck weglassen bzw. einen Suppentag einlegen. Wenn ich nicht so doll ĂŒber die StrĂ€nge schlagen will, backe ich mir zu Hause SĂŒĂkartoffelscheiben mit Salz, Currypuder und Ăl â eine gesunde Variante zu TiefkĂŒhlware und Fritteusenöl.
Hotel-Alltag, Weiterbildung, stĂ€ndig mit Volltempo â wie schafft man da noch Balance?
Ja, gute Frage. Ich stecke wirklich viel Energie in mein Bestreben, die Welt eines Tages gesĂŒnder und bewusster zu hinterlassen. Da platzt mein Terminkalender schon manchmal aus allen NĂ€hten. Aber: Mein Essen ist mir heilig und da mache ich keine Kompromisse. Ich bestehe auf mein warmes, frisch zubereitetes und gesundes Mittagessen.
Ayurvedisch essen ist also gar nicht so kompliziert…
Viele klagen ĂŒber hochkomplexe Rezepte und trauen sich nicht an die vielen GewĂŒrze ran. Wir haben ayurvedische GewĂŒrzmischungen entworfen, mit denen auch ich koche. AuĂerdem haben wir im Hotel einen Easy Ayurveda Cooking Guide entwickelt, der immer in drei Steps zeigt, wie man schnell Curries, Ragouts oder Suppen fĂŒr ein gesundes warmes Essen zaubert.… weiterlesen
Seit vielen Jahren schreibe ich als Beauty- und Lifestyle-Autorin fĂŒr Magazine wie Vogue oder Glamour. Was mich immer wieder treibt: Nicht nur das Produkt oder der Trend, sondern die Menschen und die Story dahinter â und was es mit uns macht. AuĂerdem fĂŒhrt mich mein Job oft an die schönsten PlĂ€tze dieser Welt. Auch privat findet man mich gern in der einen oder anderen Wellness-Location, Recherche nicht ausgeschlossen. Culture and Cream also. Immer im GepĂ€ck: Duft, Sonnenschutz und Lippenstift. Farbe? Rot. Was sonst
Das Tagebuch einer Bekehrung
Ayurveda – ein Wort, das ich als bekennender Nicht-Esoteriker erstmal in selbige Schublade abgelegt hatte. Die vielen Erfahrungsberichte habe ich zwar wohlwollend angehört, kam jedoch nie auf die Idee, es selbst probieren zu wollen. Bis eines Tages der perfekte Moment kam: Ich war gestresst, der Freund entsorgt, der alte Job gekĂŒndigt. Ich beginne zu recherchieren und lerne dank Dr. Google, dass Ayurveda die Ă€lteste, medizinische Wissenschaft der Welt ist mit mindestens 2000-jĂ€hriger Tradition und das Ziel einer Reinigungskur (Panchakarma) darin besteht, die Doshas in Balance zu bringen. Stress, Krankheit und falsche ErnĂ€hrung bringt sie ins Ungleichgewicht. Doshas? Das sind die drei Lebensenergien im Ayurveda, die jeder in seinem Körper vereint:
Vata (Wind, Luft/Ăther), das Bewegungsprinzip
Pitta (Feuer/Wasser), das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip
Kapha (Erde/Wasser), das Strukturprinzip
Bei der Suche nach meinem Reiseziel fokussiere ich mich auf die HerkunftslĂ€nder Indien und das im SĂŒdosten liegende Sri Lanka. Ich stoĂe auf das Resort âAyurveda Gardenâ und die dazu gehörige Shakti Villa, gegrĂŒndet von Herrn Böhm und seiner aus Sri Lanka stammenden Frau, mit eigenem KrĂ€uter-und GemĂŒsegarten, Arzt etc. Zudem sieht die Villa so aus, als wĂŒrde sie meiner Vorstellung von Urlaub entsprechen. Geklickt, gebucht, Koffer gepackt. Im GepĂ€ck: viel BaumwollwĂ€sche, ein Tagebuch und sonst die pure Neugierde – und auch ein bisschen Bammel.
Tag 1: Der Fahrer der Shakti Villa empfĂ€ngt mich am Flughafen von Colombo. Von dort fahren wir noch mal knapp zwei Stunden Richtung Abalonga, im SĂŒdwesten Sri Lankas. Die Shakti Villa liegt direkt am Strand. BegrĂŒĂt werde ich von vier strahlenden Gesichtern. Ich habe Regen mitgebracht, nur im Gegensatz zu uns, freut man sich hier darĂŒber. Mir wĂ€re Sonne lieber. Aber vielleicht ist das schon eine PrĂŒfung, nicht bloĂ an mich zu denken. Als erste MaĂnahme werden meine vom Flug geschwollenen FĂŒĂe massiert. Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht.
Vor dem Abendessen sitze ich auf meiner Liege und genieĂe den Blick auf den indischen Ozean, ĂŒber dessen rauen Wellen gerade die Sonne untergeht. Dann wird auch schon zum erstenmal die Glocke gelĂ€utet. Das Signal, jetzt vom heiĂen Wasser zu trinken, eines der wichtigsten Rituale im Ayurveda. Es steht immer bereit in der Thermoskanne auf meiner Terrasse. In einer halben Stunde lĂ€utet es wieder, diesmal zum Dinner. Beim Essen treffe ich auf die anderen GĂ€ste. Die Shakti Villa hat 12 PlĂ€tze, wir sind zu siebt. Wie erwartet sind die meisten alleinreisende Frauen. Auf jeden Fall ist ein nettes MĂ€del in meinem Alter dabei, Kristina vom Bodensee.… weiterlesen
Ich bin studierte Historikern und Journalistin. FrĂŒher habe ich hauptberuflich als Journalistin gearbeitet, heute habe ich mich dem Hamsterrad der Beauty-Industrie verschrieben. Die Liebe zum Schreiben und Reisen ist jedoch geblieben. Und um all die schönen Seiten des Lebens zu verbinden, mache ich eben einfach beides weiter. Etwas âcultureâ, etwas âcreamâ und immer eine Portion Neugierde im GepĂ€ck – los geht die wilde Fahrt.
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