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Schlagwort: Kunst

Schweizer KĂŒnstlerin „Kalchie“: Star der Kunstszene mit 85 Jahren

Der internationale Erfolg kam ĂŒber Nacht, im Alter von 85 Jahren. Die KĂŒnstlerin hat ĂŒber 40 Jahre auf diese Nacht hingearbeitet. Heute ist Kalchie eine international renommierte KĂŒnstlerin, deren Werke anlĂ€sslich eines europĂ€isch-chinesischen Kulturaustauschs im vergangenen Jahr im Hong Art Museum in China erfolgreich einem internationalen Publikum prĂ€sentiert wurden. KĂŒnstlerin Kalchie war schon frĂŒh auf sich selbst gestellt und entwickelte bereits damals eine AffinitĂ€t zum kĂŒnstlerischen Ausdruck. Erst Jahre spĂ€ter verschrieb sie sich der Malerei. Geboren wurde die KĂŒnstlerin als Gisela Schiel in Deutschland, kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Zum ersten Mal kam sie im Alter von 12 Jahren mit der Kunstszene in Kontakt. Damals hatte sie im Stadttheater Koblenz einige Auftritte. Sie tanzte und schauspielerte und erhielt mit 13 Jahren ihre erste Hauptrolle. Ihr Elternhaus verließ sie schließlich mit 20 Jahren und zog in die Schweiz. Seit ihren 40ern widmet sie sich intensiv der Malerei. Kunst als TrauerbewĂ€ltigung In der Anfangszeit war die Kunst fĂŒr Kalchie ein Mittel zur TrauerbewĂ€ltigung, was ihr in schwierigen Zeiten ĂŒber den frĂŒhen Tod ihres Mannes Paul hinweggeholfen und ihr schließlich die Freude am Leben wiedergegeben hat. Dies spiegelt sich auch in ihren Ă€lteren Werken wider. AnfĂ€nglich dominierte vorrangig das Blau, ohne dass sie sich bewusst war, dass diese Farbe die Trauer symbolisiert. Doch schon bald brach sie aus dieser Stimmung aus und malte das erste Rot in einem ihrer GemĂ€lde, was den Weg fĂŒr eine breitere Farbpalette ebnete. Seitdem zeichnen sich ihre Werke durch einzigartige und lebendige Kompositionen aus, die von starken Emotionen wie Freude, Liebe und Hoffnung sowie von ungeheurer Kraft und Energie inspiriert werden. Kunst, die in die Tiefe geht Kalchie demonstriert mit ihren Kunstwerken, dass Alter keine Rolle spielt und dass das kreative Potenzial unlimitiert ist: Mit grenzenloser KreativitĂ€t und Talent schafft sie traumhafte Bild-Sequenzen in spektakulĂ€ren Farbnuancen, die den Betrachter dazu animieren, sowohl die Schöpfung als auch sein eigenes inneres Leben zu betrachten. Ihre Werke zeichnen sich durch leuchtende Farben und krĂ€ftige Muster aus, die Energie, Bewegung und Sehnsucht erzeugen. Diese werden besonders auch von jungen Menschen wahrgenommen, die den Erfahrungsschatz der KĂŒnstlerin zu schĂ€tzen wissen. Nicht nur, dass Kunst Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur verbindet, sie fĂŒhrt auch verschiedene Altersgruppen in harmonischer Umgebung zusammen. Der Mut, mit dem Kalchie ihr Alter ĂŒberwindet und ihrer Leidenschaft folgt, ist bemerkenswert und inspiriert andere KĂŒnstler maßgeblich. Die energetisierende Ausstrahlung ihrer großflĂ€chigen GemĂ€lde vermittelt Hoffnung und Liebe sowie viel Freude mit einer TiefgrĂŒndigkeit, die in nĂ€chtlichen ArbeitseinsĂ€tzen entsteht.… weiterlesen

Keramik-Kunst: Coco Loves Clay

Die Manufaktur der MĂŒnchner Keramik-KĂŒnstlerin Coco Pelger ist bekannt fĂŒr Vasen, Schalen und Design-Objekte aus Ton und Porzellan. Sie entwirft und baut die kunstvollen Unikate alle komplett von Hand. Was bislang ihr schwierigstes Objekt war? „Vermutlich meine ‚Eternal Blossom Vasen‘. Die filigranen Porzellan-BlĂŒten werden mit der Hand modelliert und zum richtigen Zeitpunkt auf der Vase fixiert. „Das klappt gut, aber eben nicht immer – vor allem, wenn ich das Tempo anziehe“, sagt die Keramik-KĂŒnstlerin Coco Pelger. „WĂ€hrend der weiteren Schritte kann es immer wieder dazu kommen, dass sie beim Trocknen abfallen oder beim Glasieren abbrechen.“ Eigentlich sollte das Töpfern nur ein Hobby sein. Alles begann mit Weihnachtsgeschenken fĂŒr ihre Freundinnen, die sie auf Instagram gepostet hatte: „Das Feedback war unerwartet grandios, und seither arbeite ich 24/7.“ Aus dem Hobby wurde schnell ein GeschĂ€ft: Seit letzter Woche stehen drei ihrer Objekte in dem renommierten MĂŒnchner Einrichtungsladen „Neue WerkstĂ€tten“, die Coco eigens dafĂŒr kreiert hat: „Ich kann es gar nicht glauben, es ist wie ein Ritterschlag!“ DemnĂ€chst werden die Zeitschriften Bunte, Cosmopolitan und Madame ĂŒber ihre Vasen und Teller berichten. Und mit einer MĂŒnchner Accessoires-Designerin bespricht sie derzeit eine Kooperation. Viele Jahre hat Coco Pelger fĂŒr Lifestyle-Magazine (u.a. InStyle, Glamour, CondĂ© Nast Traveller) in London und MĂŒnchen gearbeitet. Dabei war KreativitĂ€t schon immer ihr Thema – als Photo Director die Bildsprache der Hefte entwickeln, Foto-Produktionen umsetzen, zuletzt als stellvertretende Chefredakteurin Geschichten konzipieren. 2020 verließ sie das Medien-Business – mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Endlich hatte ich Zeit, mich auf das einzulassen, was mir wirklich Freude macht. Als kreativer Mensch wollte ich gerne etwas mit meinen HĂ€nden erschaffen“, erzĂ€hlt Coco Pelger. Sinnsuche, Corona-Entschleunigung, der plötzliche Tod ihres Vaters, viel Zeit in der Natur, der Entschluss, nicht in den alten Beruf zurĂŒckkehren zu wollen und der Wunsch, endlich etwas ganz Neues zu wagen – es gab viele Faktoren, die sie wieder zu ihrer alten Leidenschaft Pottery gefĂŒhrt haben. „Ich hatte immer schon Ton im Haus, aber durch meinen Vollzeit-Job in den Medien, als Mutter von zwei Söhnen, Haushalt, Mann
 Der Ton war immer ausgetrocknet, wenn ich mich dann mal dransetzen wollte“, so die KĂŒnstlerin. „Inspiration fĂŒr meine Objekte finde ich vor allem in der Natur, deren Formen, Farben und Strukturen neu interpretiert in vielen meiner Arbeiten zu finden sind“ Inzwischen vergeht kein einziger Tag, an dem Coco nicht töpfert – manchmal zum Leidwesen ihrer beiden Söhne. „Schon wieder arbeitest du
“ bekommt sie dann zu hören.… weiterlesen

Blaue Stunde im Alpenhof Murnau

Wenn Kunst, Gastronomie und Natur ein BĂŒndnis eingehen, entsteht etwas ganz Besonderes. Mit diesen drei Garanten kann einfach nichts schief gehen. Christian BĂ€r (gr. Foto l.), der sympathische Hotelier des Hotels Alpenhof Murnau, hat zur feierlichen Einweihung der Installation der Blue Garden Chairs von Star-Designer Carlo Rampazzi (gr. Foto r.) in seinen neuen Garten geladen. Sein Motto: „Der Blick aufs Blaue Land“. Und tatsĂ€chlich standen alle Zeichen auf Blau. Im Beisein von Dr. Brigitte Salmen, Expertin der Blauen Reiter, Autorin, Initiatorin und ehemalige Leiterin des Murnauer Schlossmuseums, wurden die beiden blauen, skulpturesken Outdoor-Sessel, entworfen von Carlo Rampazzi aus Ascona und gefertigt im Atelier von Sergio Villa in Monza, enthĂŒllt. Dazu gereicht wurden blaue Cocktails, und KĂŒchenchef Claus Gromotka kreierte zur SoirĂ©e bleu ein Diner en bleu. Und wie auf Bestellung wechselte am Eröffnungsabend der Blauschimmer der Berge bei Sonnenuntergang in ein sanftes Rosa. Relaxen in Blau Noch bis in den Herbst hinein können GĂ€ste von den Blue Chairs aus den „Blick aufs Blaue Land“ genießen und sich nach Lust und Laune darin fotografieren. „Jeder sollte etwas Blaues von seinem Aufenthalt im Alpenhof mitnehmen“, sagt Hotelchef Christian BĂ€r. Wer allerdings einen der StĂŒhle von Carlo Rampazzi sein Eigen nennen möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Rund 4.000 Euro kostet jedes der Unikate, die alle per Hand gefertigt werden. Es dauert mindestens zwei Wochen, bis ein Exemplar das Atelier von Sergio Villa verlassen kann. Rampazzi: „Sogar ein Fehler, den ein Handwerker macht, ist ein bißchen Kunst. Und das ist es, was mir gefĂ€llt.“ Bisher sind seine blauen Metall-Sessel auch nur 25 mal weltweit anzutreffen. Also unwahrscheinlich, dass Ihr Nachbar bereits einen in seinem Garten stehen hat. Carlo bezeichnet ihn ĂŒbrigens als Relax-Sessel. Und in der Tat sitzt man darin sehr bequem, die Form schmiegt sich nahezu dem Körper an. König der Farben „Anfangs haben wir die StĂŒhle in mehreren Farben gemacht“, erzĂ€hlt Signore Rampazzi, „aber die Kunden wollten immer nur Blau. Die StĂŒhle sind also sozusagen in Blau geboren.“ UrsprĂŒnglich gehörten gleichfarbige Kissen dazu. „Aber die waren einfach zu viel. Der Sessel ist eine Skulptur und verliert dadurch nur an Schönheit“, so der Designer. FĂŒr Rampazzis gewohnt opulenten Stil sind die StĂŒhle eher schlicht. Villen und Wohnungen von Mailand bis Paris, von Miami bis St. Petersburg und ZĂŒrich bis New York tragen seine Handschrift. Er gilt als der König der Farben, weiß um die Kraft und die Magie der Farbe auf das positive Wohn-Erlebnis.… weiterlesen

Wiens herzlichstes Hotel mit viel Sinn fĂŒr Kunst

Zu Besuch im Altstadt Vienna StĂ€dte-Reisen sind wie Job-Wechsel. Kaum angekommen, will man integriert und ĂŒber die do’s and don’ts informiert sein. In Fall Wien: Wo gibt es die beste lokale KĂŒche? Welches Viertel soll ich lieber meiden? Was fĂŒr eine Ausstellung ist gerade angesagt? Die erste Anlaufstelle fĂŒr Insider-Wissen ist meist die eigene Unterkunft in der neuen, fremden Stadt. Nicht ohne Grund bevorzugen immer mehr Reisende Privatwohnungen statt Hotel-Ketten. Sie lechzen nach authentischen Tipps fern der Touristen-Masse und wollen sich heimisch fĂŒhlen. Das Altstadt Vienna in Wien erfĂŒllt diese AnsprĂŒche: Man wohnt so gemĂŒtlich und zwanglos wie bei Freunden, genießt aber die Annehmlichkeiten eines Hotels. Im Hotel und doch Zuhause Vor 25 Jahren grĂŒndete der österreichische Finanzmanager Otto Wiesenthal das 4*-Boutique-Hotel im 7. Bezirk Wiens. Er hatte genug exzellente HĂ€user auf der ganzen Welt bereist, um zu wissen: Nichts geht ĂŒber Gastfreundschaft! Mit dem Altstadt Vienna schuf er ein Zuhause fĂŒr Freunde und GĂ€ste. Das Haus lebt seitdem von moderner Kunst, kreativer Architektur – und jeder Menge Wiener GemĂŒtlichkeit. Das ist nicht zuletzt der zentralen Lage am hippen Spittelberg geschuldet. Hier reihen sich kleine KaffeehĂ€user an kreative Shops und urige „Beisl“ – typische Wiener Restaurants mit lokaler KĂŒche. Passenderweise ist auch das quirlige Museums-Quartier fußlĂ€ufig erreichbar. Obwohl man bei so viel Inspiration im Altstadt Vienna kein Museum mehr von innen sehen mĂŒsste. Denn Otto Wiesenthal ist leidenschaftlicher Sammler zeitgenössischer Kunst. Die Flure und GĂ€nge seines Hotels schmĂŒcken Werke von Andy Warhol, Niki de Saint Phalle und der Fotografin Annie Leibowitz. Wohnen wie im MĂ€rchen Alle 61 Zimmer und Suiten des Altstadt Vienna sind ĂŒber einzelne Etagen des GrĂŒnderzeit-Hauses von 1902 verteilt. So wohnt, besser gesagt lebt jeder Gast quasi TĂŒr an TĂŒr mit waschechten Wienern. Das Besondere der RĂ€ume ist ihr individuelles Innenleben. Wie bei „Alice im Wunderland“ öffnet sich hinter jeder TĂŒr ein neues Reich. Mal extrovertiert-burlesque, mal klassisch-minimalistisch, lieblich-verspielt, oder poppig-bunt mit einem Augenzwinkern. Jedes einzelne Objekt in den Zimmern, von der Blumenvase bis zum Kleiderschrank, ist sorgfĂ€ltig ausgesucht. Verantwortlich fĂŒr die einzigartigen Interieur-Welten sind aufstrebende oder bereits bekannte Kreative wie der SĂŒdtiroler Star-Architekt Matteo Thun, das Wiener Designer-Duo Polka und die Modegestalterin Lena Hoscheck. Um die Magie der Zimmer zu spĂŒren, muss man nicht in jedem geschlafen haben. Einen guten Eindruck schenken die professionell gedrehten Kurz-Videos mit ErlĂ€uterungen der Designer – abrufbar ĂŒber QR-Codes neben der jeweiligen EingangstĂŒr. Entspannt in den Tag starten So familiĂ€r die AtmosphĂ€re, so annehmlich das Drumherum in gewohnter Hotel-Manier: 24-h-Rezeption, Zimmerservice, Mini-Bar, Nespresso-Maschine, Klimaanlage, Hausschuhe.… weiterlesen

Beyond Knowledge – die Bildungskonferenz

Bildung muss weit mehr sein als die Akkumulation von Wissen, bzw. reine Wissensvermittlung… Wir leben in Zeiten, in denen zu viele Informationen auf uns einwirken, und doch haben wir zu wenig Wissen ĂŒber Themen, die uns wichtig sind. Die Bildungskonferenz Beyond Knowledge am 8. Februar in MĂŒnchen, organisiert von den Street Philosophy GrĂŒnderinnen Julia Kalmund und Nina Schmid – klĂ€rt auf, gibt DenkanstĂ¶ĂŸe und inspiriert zum eigenen Handeln. HochkarĂ€tige Speaker wie der Astrophysiker Harald Lesch, die Philosophen Julian Nida-RĂŒmelin, Richard David Precht und Ariadne von Schirach sowie FotokĂŒnstlerin Julia Leeb und Kommunikationswissenschaftlerin Aga Trnka-Kwiecinski beleuchten verschiedene Aspekte von Bildung. Hier ein kleiner Vorgeschmack: Frau Trnka-Kwiecinski, warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, Bildung nicht zugunsten der Ausbildung aufzugeben? Das Paradox ist, dass Bildungseinrichtungen einem ökonomischen Denken unterworfen sind, das unsere gesamte Gesellschaft durchzogen hat. Nicht das Lernen als Erlebnis steht im Vordergrund, sondern das messbare Ergebnis, das zum Gradmesser des Erfolges wird. Absurderweise sowohl fĂŒr die Lernenden als auch fĂŒr die Lehrenden. Aber: Intelligenz ist auch so viel mehr, als das Ergebnis eines standardisierten Tests, auf den man sich letztlich immer besser vorbereiten kann, und wo lediglich ein Segment abgefragt wird, wonach RĂŒckschlĂŒsse auf die Intelligenz eines Menschen gezogen werden. Dabei ist es viel interessanter, sich anzusehen, was durch solche Tests NICHT abgedeckt wird. Erfahrungen und Erlebnisse, die keine universale Geltung beanspruchen, sind aus wissenschaftlicher Sicht irrelevant. Ist das nun gut oder schlecht? Gut oder schlecht sind Kategorien, die eher fĂŒrs Moralisieren geeignet sind, aber die die Wissenschaft nicht voranbringen, und den Menschen an sich schon gar nicht. Gut oder schlecht unterliegen immer einer Interpretation einer Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt. Fragen ĂŒber die Funktion des menschlichen Körpers zu stellen war Blasphemie, unmoralisch, und letztlich war es aber auch der Beginn der Medizin(wissenschaft). Das Denken von Kant umfasst zudem auch nur einen bestimmten Raum, in dem diese Art Fragen zu stellen, und Antworten zu antizipieren, logisch waren. Aber so wird vielleicht nicht ĂŒberall auf der Welt gedacht. Fragen implizieren bereits Antworten. Aufgabe der Wissenschaft aber ist es, solche Fragen aufzuwerfen, deren Antworten nicht vorhersehbar sind, vielleicht gar nicht erwartbar sind. Meinen Studierenden stelle ich die Frage nach gut oder schlecht ĂŒberhaupt nicht. Viel relevanter ist die Frage, welche Implikationen A hat, und welche B hat. Und was wĂ€re, wenn A gar nicht A wĂ€re, und B gar nicht B. Das Gedankenexperiment ist eine wissenschaftliche Königsdisziplin, und Moral ist zu diesem Zeitpunkt nicht hilfreich.… weiterlesen

Unsere Lust an der TĂ€uschung

Was ein Mensch wahrhaben will, hĂ€lt er auch fĂŒr wahr (Demosthenes, Athen 384 v. Chr.; † 322 v. Chr.) Wenn der Teufel in der Gestalt eines Pudels Dr. Faust in Goethes Meisterwerk ĂŒberrascht, dann wissen wir, dass die TĂ€uschung, die VerfĂ€lschung und das ‚Hinter-das-Licht‘-FĂŒhren in der Kunst und in der Literatur schon immer eine Rolle gespielt haben. TĂ€uschung in der Malerei Vor der Fotografie hatte die Malerei lange Zeit die Aufgabe, Historisches fĂŒr die Nachwelt festzuhalten. Wenn diese Werke den Anschein haben, Tatsachen wiederzugeben, dann ist es eben nur ein Anschein. Die FĂŒrsten und Herrscher, die KirchenvĂ€ter und die Soldaten waren darauf bedacht, dass sie im ‚richtigen‘ Licht erschienen, und nicht unbedingt so, wie sie oder die UmstĂ€nde wirklich waren. Auch das ist TĂ€uschung. SpĂ€ter haben die Impressionisten es gewagt, sich von einer wirklichkeitsnahen Ansicht zu entfernen. Sie brachten eine Impression, einen Eindruck auf die Leinwand, die ihre innere Welt gespiegelt hat, aber keineswegs genau dem entsprach, was vor ihren Augen war. Das kann man vielleicht nicht TĂ€uschung nennen, aber doch eine gewisse VerfĂ€lschung. Das Spiel mit den Sinnen KĂŒnstler haben meistens eine Agenda oder einen inneren Drang, die sie leiten. Sie wissen, was sie tun, ob fĂŒr sich oder fĂŒr die Betrachter. Sie malen sich etwas von der Seele. Sie wollen auf etwas aufmerksam machen oder sie wollen uns aufrĂŒtteln. Manchmal mit einem Augenzwinkern, manchmal als Akt der Verzweiflung an der Wirklichkeit. Auch das ist eine Art von Manipulation. Sie spielen mit unseren Sinnen, gar mit unserem Unterbewusstsein, das im Stande ist in das Bild noch mehr hineinzuinterpretieren als was die KĂŒnstler eigentlich darstellen wollten. Wir verfĂ€lschen, was wir sehen Warum lassen wir uns verfĂŒhren und tĂ€uschen? Ich glaube, dass es unsere Neugierde weckt, uns ein Prickeln verursacht, unserem Naturell entspricht. Unsere Art zu funktionieren, unsere Wahrnehmungen sind oft auch nur TĂ€uschung. Wir machen uns etwas vor. Wir verfĂ€lschen, was wir sehen und was wir fĂŒhlen. Wir biegen Tatsachen so zurecht wie wir sie brauchen und behaupten, wir besĂ€ĂŸen die Wahrheit. Wenn wir Bilder, Zeichnungen und alles, was die moderne Technik uns bietet vor Augen haben, dann sind wir erstaunt, belustigt oder sogar beĂ€ngstigt. Aber wir fĂŒhlen uns lebendig, wir fĂŒhlen uns bestĂ€tigt, dass auch andere tĂ€uschen und manipulieren. FĂ€lschung oder TĂ€uschung? Das Kunstwerk aber sind wir, die wir in Parallelleben funktionieren, die unecht und echt auseinanderhalten können, weil wir erkennen, dass wir viele Facetten in uns tragen und nebeneinander leben lassen.… weiterlesen