Leiden auch Sie unter Maskne?

Das ist kein Rechtschreibfehler, sondern der neueste international benutzte Begriff in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Mask-ne setzt sich zusammen aus Maske und Akne und beschreibt ein Hautproblem, das jeden treffen kann – Frauen und Männer.

Das Strassenbild weltweit wird derzeit von Atemschutzmasken beherrscht. Es gibt sie inzwischen mit den ausgefallensten Mustern und Farben. Leider sieht es darunter auf der Haut oft weniger schön aus. Das Problem hat sogar schon einen Namen. Mit Maskne werden im deutschen wie im englischen Sprachgebrauch die Hautirritationen und Pickelchen bezeichnet, die sich unter dem Stoff breitmachen. Schuld daran ist der sogenannte Okklusionseffekt. Die Maske verhindert, dass Schweiß und Wärme von der Haut normal abgegeben werden und verdunsten. Stattdessen kommt es zu einem Hitzestau, der die Hornschicht aufquellen lässt. Das macht sie durchlässiger für Schadstoffe. Die Feuchtigkeit, die diese Bakterienbildung begünstigt, reduziert übrigens auch die Durchlässigkeit der Maske, weshalb das Atmen schwerer fällt. Gerade im Sommer, wenn man ohnehin mehr schwitzt, können diese Hautreizungen verstärkt entstehen. Außerdem nimmt die Talgdrüsenaktivität zu, was wiederum ein Nährboden für Bakterien und in Folge Unreinheiten sein kann. Es entsteht eine Art periorale Dermatitis, ein Hautausschlag um den Mund herum. Dabei handelt es sich nicht um Akne im klassischen Sinn, sondern eher um eine Acne mechanica, die mechanische Auslöser hat wie eben die Reibung von Stoff. Man kennt es von Football-Spielern, die für viele Stunden einen Helm mit Kinnriemen tragen müssen, und dann an dieser Stelle Entzündungen und Irritationen aufweisen, die zu verstopften Poren und tiefen Akne-Zysten führen können. “Auch während der SARS-Epidemie haben wir Fälle von Maskne beobachtet, eine Dermatitis, die vom Maskentragen hervorgerufen wird“, sagt Dr. Michelle Henry, Dermatologin in New York. Vermehrte Hormonausschüttungen wie das Stresshormon Cortisol können ebenfalls eine Rolle spielen, weil es die Talgdrüsen stimuliert und damit ebenfalls Akne provoziert. Und wer ist in diesen Zeit nicht gestresst!

Ein weltweites Problem

In den jetzigen Covid19-Zeiten lässt sich das Maskne-Phänomen global beobachten. Amerikanische Krankenschwestern berichten, wie sich ihre Haut seit der ständigen Maskenpflicht verschlechtert hat. Sie sagen, gerade wenn sie eine N95-Maske (höchste US-Sicherheitsstufe) tragen und dann noch eine chirurgische darüber, entwickelt sich das Bakterienwachstum auf der Haut wie in einer Petri-Schale im Labor. Nämlich schnell und üppig. Die Fachzeitschrift „Journal of the American Academy of Dermatology“ veröffentlichte eine Studie, nach der in der zentralchinesischen Provinz Hubei bei 97 Prozent des Personals Hautprobleme auftraten, die auf das Tragen der Masken zurückzuführen waren. Aber nicht nur, wer täglich stundenlang mit Maske herumlaufen muss, kann davon betroffen sein. Trockene und empfindliche Haut ist besonders anfällig. Deshalb auf den Maskenschutz zu verzichten, ist natürlich keine Option. Aber man kann einiges tun, um das Sauna-ähnliche Milieu beim Tragen zu verringern.

Es beginnt bei der Pflege

„Halten Sie Ausschau nach Moisturizern, die reich sind an Hyaluronsäure, Ceramiden und Niacinamide (Vitamin B3), um eine Barriere zu schaffen zwischen Haut und Maske’“, rät die US-Star-Dermatologin Dr. Patricia Wexler. Das Produkt sollte nicht komedogen sein, was bedeutet, dass es die Poren nicht verstopft bzw. keine Unreinheiten verursacht. Den Moisturizer morgens und abends auftragen, aber auch tagsüber, wenn ein Trockenheitsgefühl unter der Maske entsteht. Und obwohl das halbe Gesicht bedeckt wird von der Maske, sollte man auf Sonnenschutz nicht verzichten. Bei der Reinigung besonders sanft vorgehen. Dr. Wexler empfiehlt, das Gesicht, wenn möglich, vor und nach dem Tragen der Maske, aber vor allem vor dem Zubettgehen zu reinigen. Unbedingt ein mildes Produkt verwenden, das die Haut nicht austrocknet. Wer unter der Maske auf Foundation oder getönte Tagescremes nicht verzichten möchte, sollte zu ölfreien Produkten greifen und diese sparsam auftragen, um den okklusiven Effekt nicht noch zu verstärken. Das Meiste bleibt ohnehin in der Maske hängen, deshalb ist es besser, einen talkfreien Puder dünn auftragen. Er saugt den Schweiß auf, ohne die Poren zu belasten.

Irritationen richtig behandeln

Machen sich die ersten Anzeichen einer Maskne bemerkbar, sollte man Foundation und Concealer ganz weglassen. „Sie könnten das Problem verschlimmern, da die Poren verstopfen“, so Wexler. Auch wenn man versucht ist, mehrere Anti-Akne-Produkte zu benutzen, um Pickel so schnell wie möglich wieder loszuwerden, ist weniger doch mehr. Auf keinen Fall die Haut mit zu viel waschen, peelen und anderen Akne-Treatments traktieren, damit riskiert man nur weitere Irritationen und Entzündungen. „Versichern Sie sich, dass der benutzte Cleanser, das Serum oder das Spot Treatment nur niedrig dosierte Salicylsäure enthält (maximal 2%)“, erklärt Dr. Wexler. „Der größte Fehler ist, die Haut zu stark auszutrocknen. Hat sich das Hautbild nach einigen Tagen trotzdem nicht gebessert, konsultieren Sie am besten Ihren Arzt.“ Eine bewährte Alternative zur Salicylsäure ist übrigens Benzoylperoxid von 3-5%, um die Entzündungskeime abzutöten. Diese klassischen Akne-Behandlungen am besten nachts durchführen, weil tagsüber die Maske an den kritischen Stellen reiben könnte. Untertags lieber Spot Patches auf einzelne Pickel kleben. Sie schützen die Entzündungen und sind so konditioniert, dass sie aus den Poren saugen, was nicht hinein gehört und die abgestorbenen Hautzellen lockern, die die Zugänge versperren. Vorteil der Maske: Niemand sieht das Pickelpflaster!

Foto: shutterstock@Roman Samborskyi

Akne, Maskne

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