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Schlagwort: Bellinzona

Meine Nacht allein in einem Schlossturm

Noch nicht mal das Gespenst lĂ€sst sich blicken Prinzessin fĂŒr eine Nacht. Wer trĂ€umt nicht davon! Ich zumindest wollte es sofort ausprobieren, als ich hörte, dass in der mittelalterlichen Burg Castelgrande in Bellinzona der bekannte Architekt und Designer Carlo Rampazzi eine Pop-up Suite eingerichtet hat. Dass ich mutterseelenalleine in meinem Turm sein wĂŒrde, war mir da noch nicht bewußt. Aber dazu spĂ€ter. Jedenfalls ist die Castelgrande Suite ein Teil des Swiss Urban + Sleeping Projekts des Schweizer Tourismusverbands. 11 Pop-up Hotels entstehen in Locations, die eigentlich kein Hotel sind. Dieses hier wurde in Kooperation mit dem Hotel & Spa Internazionale  Bellinzona realisiert. Und genau an der Rezeption in diesem Hotel beginnt mein Abenteuer. Die freundliche Rezeptionistin drĂŒckt mir einen SchlĂŒssel in die Hand, der an einem langen Reißverschluss hĂ€ngt mit einem BĂ€r aus schwarzen Perlen. Dazu bekomme ich eine Wegbeschreibung zur Burg und eine Karte fĂŒrs Parkhaus direkt am Fuß der Mauer. Mit dem Lift ins mittelalterliche Bollwerk Castelgrande, so erfahre ich, ist eine der drei Burgen neben Castello di Montebello und Castello di Sasso Corbaro, die im 15. Jahrhundert mit verschiedenen TĂŒrmen und einer langen Umfassungsmauer von den Herzögen von Mailand erreichtet wurden. Damit wollten sie verhindern, dass die Eidgenossen nach SĂŒden vorrĂŒcken konnten. Das mittelalterliche Bollwerk ist so einzigartig im Alpenraum, dass es im Jahr 2000 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Mit einem Lift von der Piazza del Sole aus fahre ich samt GepĂ€ck nach oben. Ich folge einer breiten, mit runden Steinen gepflasterten Auffahrt weiter nach oben, bis ich vor einem großen grĂŒnen Areal stehe. Der Burghof. Ich sehe zwei viereckige TĂŒrme und eine Umfassungsmauer mit Zinnen, auf der man teilweise spazieren gehen kann. Man sieht, dass Castelgrande in den 80er und 90iger Jahren von Architekt Aurelio Galfetti stilgerecht restauriert wurde. Eines der GebĂ€ude beherbergt ein Museum, das die Geschichte der Stadt dokumentiert, und in dem permanente Ausstellungen stattfinden. Das Restaurant, das von der Tourismusfachschule des Kantons Tessin geleitet wird, soll sehr gut sein. Ist heute am Sonntag leider geschlossen. DafĂŒr ist der Panoramablick auf die Umgebung einfach großartig. Eintauchen in Opulenz und Farben Der rechte Turm Torre Bianca ist mein Domizil fĂŒr diese Nacht. Über eine steinerne Treppe erreiche ich ein schweres Gittertor, das ich mit meinem „BĂ€ren“-SchlĂŒssel öffne. Unbedingt wieder versperren, hat mir die Rezeptionistin eingeschĂ€rft. Eine weitere Steintreppe, und ich stehe vor dem Eingang zur Suite. Linkerhand ein Raum mit einer langen Schrankwand und dem Badezimmer.… weiterlesen