Skip to main content

Schlagwort: Hyperhidrose

Was Sie schon immer wissen wollten…

Fragen und Antworten zu Botulinum „Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“ (Paracelsus, 1538) Der Begriff Botox hat sich im Ă€sthetischen Sprachgebrauch so etabliert, dass jeder weiß, was damit gemeint ist. TatsĂ€chlich ist Botox der Name fĂŒr nur ein einziges PrĂ€parat und zwar das vom US-amerikanischen Hersteller Allergan. „Der Arzt unterscheidet zwischen PrĂ€paraten fĂŒr die Ă€sthetische Behandlung wie Vistabel (Allergan), Bocouture (Merz), Azzalure (Galderma) und solchen fĂŒr die medizinische Behandlung wie Botox (Allergan), Xeomin (Merz), Dysport (Galderma)“, erklĂ€rt Dr. Irina Izmaylova, Dermatologin im Bellari-Team in Hamburg. Obwohl jeder schon viel gehört oder gelesen hat ĂŒber den Stoff, der weitaus mehr kann als nur Falten glĂ€tten, herrschen noch immer Unsicherheiten und Scheu. Dr. Izmaylova beantwortet die wichtigsten Fragen: Ist Botulinum tatsĂ€chlich ein Gift? Die Substanz ist ein Eiweiß, das von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert wird und in nicht aufbereiteter Form und Dosis giftig ist. Keinesfalls stammt es von Schlangen, wie hĂ€ufig behauptet wird. Als Medikament wird Botulinum ausschließlich aufbereitet und stark verdĂŒnnt angewendet. Es stellt damit ein sicheres, aber wirksames Arzeimittel dar. Wollte man einen Menschen damit vergiften, wĂ€ren wohl mehr als 3.000 FlĂ€schchen nötig. Welche Langzeiterfahrungen gibt es? Die Erfolgsgeschichte von Botulinum begann in der Augenheilkunde und Neurologie. Seit 1989 ist es als Medikament zugelassen und hat sich seitdem in der Behandlung schwerer neurologischer Bewegungsstörungen etabliert. Nach langer klinischer Erfahrung und aussagekrĂ€ftigen Studien, was Sicherheit und Wirksamkeit betrifft, wurde der Wirkstoff im Januar 2006 in Deutschland zur Faltenbehandlung zugelassen. Wie wirkt Botulinum genau? Es bewirkt eine Muskelentspannung, keine LĂ€hmung wie hĂ€ufig behauptat. Eher funktioniert es wie eine Art Muskelbremse. FĂŒr etwa vier bis sechs Monate hemmt es die AusschĂŒttung sogenannter Botenstoffe, mit denen die Nerven dem Muskel den Auftrag geben, sich zusammenzuziehen. Denn genau diese Muskelkontraktion bewirkt z. B. Zornes- oder Denkerfalten. Hat sich der Wirkstoff wieder abgebaut, bekommt der behandelte Muskelstrang seine Beweglichkeit in gleichem Maße wie zuvor zurĂŒck. Können Organe dabei geschĂ€digt werden? Botulinum wirkt nur dort, wo es gespritzt wird. Bei der Faltenbehandlung gelangt es nicht in den Blutkreislauf, daher können Organe wie die Leber keinen Schaden nehmen. Über spezielle Wege wird das komplex aufgebaute Protein vollstĂ€ndig abgebaut. Histologische Untersuchungen haben auch nach lĂ€ngerer Anwendung keinerlei GewebeverĂ€nderungen im Körper nachgewiesen. UnerwĂŒnschte temporĂ€re Nebeneffekte wie hĂ€ngende Augenlider oder eine starre Mimik sind in der Regel auf Behandlungsfehler wie eine falsche Dosierung und Injektion zurĂŒckzufĂŒhren. Deshalb ist es wichtig, sich nur in die HĂ€nde eines erfahrenen und gut geschulten Arztes zu begeben.… weiterlesen