Yoga-Retreat: Om in Österreich

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Eigentlich hatte ich mit meiner Schwester Sabine im vergangenen Jahr eine Yoga-Woche in Marokko gebucht. Wegen Corona wurde sie immer wieder verschoben und schließlich komplett gecancelt. Daraufhin haben wir unser beider Event nach Österreich verlegt. „Om“ findet nun in Dornbirn und nicht in Marrakech statt.

Haben Sie gewußt, dass sowohl die Silbe als auch das Symbol „Om“ im Yoga („a-u-m“ ausgesprochen) als heilig gelten? Sie sollen den Klang und das Symbol für die Einheit der drei Welten des Hinduismus widerspiegeln: Erde, Himmel und Unterwelt. Daneben repräsentiert es die drei Hauptgötter Brahma, Vishnu und Shiva. Unsere Yoga-Woche ist also eine ernste Angelegenheit.

Noch ernster ist die moderne F.X.Mayr-Kur, die das eigentliche „täglich Brot“ im Gesundheitszentrum Rickatschwende ist, während die Yoga-Woche bei Anna nur ein Highlight für die Gäste bietet. Oder sagt man Patienten? Nee, krank sind wir ja nicht, nur gesundheitsorientiert.

„Brot“ ist ohnehin das Stichwort bei dieser Art von Fasten. Wobei richtig gutes Brot – so was ganz Leckeres – gibt es hier ja nicht. Zum Frühstück und Abendessen bekommt man jeweils – nach Ernährungsplan des Arztes – eine altbackende Semmel, einen hauchdünnen Dinkelfladen oder drei Stück Knäckebrot serviert.

Kau-Training im Restaurant

Staubtrocken sind sie alle. Aber sie werden ja auch nicht als Genussmittel gereicht, sondern als eine Art Trainingsobjekt. Aber stilvoll – auf weißem Porzellan an weiß eingedeckten Tischen. Jeden Bissen 30-40mal kauen lautet das Mantra des Therapiekonzeptes, das der 1965 verstorbene österreichische Gastroenterologie Dr. Franz Xaver Mayr zur Darmsanierung seiner Patienten aufgestellt hat. Und das langsame Kauen übt man halt am besten mit so einem zähen Zeug wie einer altbackenen Semmel.

Wären da nicht Beigaben wie Hüttenkäse, Joghurt oder Humus und abends eine Suppe – zugegeben wohlschmeckend – würde ich es wohl kaum runterkriegen. Aber wir lernen hier jeden Aspekt von Achtsamkeit – mit uns, unserem Körper, unserem Leben, unserer Umwelt. Und das beginnt beim Essen. Kann nicht schaden, finde ich, und kaue brav weiter – 38, 39, 40. Meine Schwester kaut so vorbildlich langsam, dass ich fürchte, dass sie bei ihrem schnell essenden Ehemann in Zukunft Mittag- und Abendessen zusammenlegen muss.

Yoga für die Chakren

Nach Bittersalz-Trunk (Bäh!) – auf nüchternen Magen -, einer halben Stunde Morgengymnastik mit Instrukteur um 7.30 h und anschließendem Frühstück mit dem Kau-Tool geht es um 10 Uhr zur ersten Yoga-Stunde dieser Woche. Anna ist super, hat ihr Yoga-Handwerk in Indien gelernt und bietet weitaus mehr als das Auspowern, das im Namen von Yoga in vielen deutschen Studios praktiziert wird. Sie hat die 5 x 1,5 Stunden Trainingseinheiten auf den sieben Chakren aufgebaut. Was Chakren sind? Hier ein kleiner Exkurs: Im Yoga sowie in einigen esoterischen Lehren bezeichnet man damit die Energiezentren im Körper, die durch Energiekanäle verbunden sind.

Chakra Yoga von Wanda Badwal

Hier führt Sie die beliebte Yoga-Lehrerin Wanda Badwal in die faszinierende Welt der Chakren ein. Was sind Chakren? Wie spüre ich, ob meine Chakren im Gleichgewicht sind? Wie kann ich das Wissen in meinen Alltag integrieren? Sie zeigt mit leicht nachvollziehbaren Übungen von Asana, Pranayama, Meditation, Mantren, Affirmationen sowie Tipps für die eigene Lebensgestaltung, wie man seine Chakren erwecken, stärken und balancieren kann. Paperback* mit 272 Seiten, 25 Euro

Leider kann ich meine erste Anna-Stunde nicht in vollem Umfang genießen, weil sich das Bittersalz offensichtlich durch meine Gedärme wühlt. Trotzdem bin ich nach 1,5 Stunden erstaunlich angenehm relaxt und könnte beim Shavasana, der Entspannungslage zum Abschluss, bereits einschlafen.

Kein Wunder! Ich hatte vergessen, zu erwähnen, dass ich die erste Nacht im Rickatschwende kaum ein Auge zugemacht hatte. Ich Idiot bekam das Licht überm Bett nicht aus. Der Hauptlicht-Schalter ist seiner Aufgabe auch nicht gerecht geworden, und die Rezeption war nach 22 Uhr nicht mehr besetzt. Eine Schlafmaske hatte ich nicht dabei, quatsch, besitze auch gar keine, also habe ich mir ein Tuch über die Augen gebunden. Sah sicher zum Brüllen komisch aus, hab mir aber verkniffen, ein Selfie zu machen. War viel zu müde und gefrustet.

Hungerattacken? Fehlanzeige

Am zweiten Tag gab es um 7 Uhr auf Anweisung meiner Ärztin nur noch die halbe Ration Bitter Salz. Ich hoffe, das macht mich etwas Örtchen-unabhängiger. Nach Morgengymnastik und Atemtraining mit 20-minütigem Arm-Dauer-Einsatz spüre ich meine oberen Extremitäten kaum noch. Schon egal, ich lege noch eine Stunde im Fitness Center drauf.

Dann ist wieder Mittagessen-Zeit. Schon komisch, wenn es so wenig zu essen gibt, freut man sich auf jede Mahlzeit, sitzt pünktlichst um 13 Uhr an seinem Platz. Man kann das Essen kaum erwarten – auch wenn dann nur eine Kürbis-Schnitte oder drei rote Beete Nocken auf dem Teller sind. Ich bin doch sonst nicht so wild auf essen, wundere ich mich. Allerdings ist mein tägliches Frühstück äußerst karg: Schafmilch-Joghurt (wenig), Hüttenkäse (noch weniger) und drei Knäckebrot. Trotzdem habe ich erstaunlicherweise keine Hungeranfälle tagsüber, bin satt und fühle mich fit. Naja, die Kopfschmerzen am ersten Tag nicht mitgerechnet. Geschenkt! Wegen der Entgiftung.

Maniküre de luxe

Die sieben Tage sind wie im Flug vergangen. Mit Yoga, Fitness, Nordic Walking, Massagen, Schwimmen, Sauna und einer exzellenten Maniküre bei Melanie – das muss ich unbedingt erwähnen -, denn nur selten waren meine Nägel so schön manikürt und perfekt lackiert.

Langeweile kam nicht auf in unserem Yoga-Hideaway Inzwischen haben Sabine und ich uns auch an die „Milde Ableitungsdiät“, wie die Mayr-Ärzte das nennen, gewöhnt. Wir sind uns einig, dass wir gerne noch eine Woche geblieben wären. Deshalb sind wir auch schon in Planung für ein nächstes Mal! Mein neues Buddha-Armband, das Annas Tante Adriana gemacht hat, wird mich daran erinnern. Die Onyx- und Labradorit-Perlen stehen übrigens für Selbstvertrauen und Ruhe. Das kann man doch immer brauchen!

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Yoga

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