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Autor: Margit Rüdiger

CultureAndCream-Autorin aus München Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.

Riccardo Simonetti zwischen Glitzer und Glamour

Ein cooler Typ mit Wallemähne, Make-up und schrägen Accessoires Riccardo Simonetti arbeitet seit sieben Jahren als Influencer. Mit 143.2 Tsd. Abonnenten auf Instagram (@riccardosimonetti) gehört er zu den erfolgreichsten der Szene. Dazu betreibt er seinen eigenen Blog The Fabulous Life of  Ricci. Er trägt Leo, Satin, Pailletten und setzt sich schon mal die goldene Krone aufs Haupt. Und er schminkt sich. Damit ist Riccardo Simonetti nicht allein. Immer mehr Männer shoppen Make-up. Bei der MAC Pro Artist Linie sind es bereits 34 Prozent. Sie kaufen nicht nur Pflege, sondern auch Dekoratives für Augen, Brauen, Teint. Das zieht sich durch alle Altersgruppen und Gender. Daneben gibt es die jungen Aficionados, die Make-up als Statement nutzen und mehr dekorative Produkte shoppen als so manche Frau, um sich damit auf Instagram zu präsentieren. Die Industrie hat längst darauf reagiert. Die US-Marke CoverGirl erkor bereits 2016 Teenage Blogger James Charles als Model für ihre „So Lashy“-Kampagne. Und Georgie Greville, Creative Director von Milk Makeup, holte für ein Shooting Model and Actor Luka Sabbat vor die Kamera und ließ ihn mit blauen Lidschattenpigmenten und Covercream experimentieren. Riccardo Simonetti steht für diese neue Zielgruppe. Er ist Zeitgeist, er ist mutig, experimentierfreudig und aufgeschlossen. Im C&C-Interview erklärt er das Phänomen, wie er persönlich und in seinem Business damit umgeht und wie die Umwelt auf seine Glamour-Looks reagiert. Woher kommt der neue Trend zum Männer Make-up speziell auf Instagram? Die sichere Barriere von Internet-Anonymität inspiriert die Leute dazu Sachen auszuprobieren, für die sie im Alltag vielleicht nicht mutig genug wären. Das Internet ist die perfekte Plattform, weil man da eine Schutzwand hat und und nicht direkt auf die Strasse geht. Das Feedback, das man durch Kommentare und Likes bekommt, bestätigt viele so sehr, dass sie sich damit eine Karriere aufbauen und auch trauen, es auf der Straße auszuleben. Ich glaube, dass das auch so ein Schlüssel war, um diese Freiheit zu erleben, die vor allem bei Männern immer noch sehr unkonventionell ist. Worin besteht Deine Freiheit? Dass ich kompromisslos ich selbst sein kann, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Es ist etwas, das mich mein Leben begleitet hat. Ich bin auf dem Land in Bad Reichenhall aufgewachsen. Als Junge habe ich mich schon für Mode interessiert, hatte unkonventionelle Auftritte. Ich hatte damals immer das Gefühl, man müsse eine Daseinsberechtigung haben. Schon damals habe ich davon geträumt, selbst mal im Rampenlicht zu stehen. Ich war mir sicher, dass es die einzige Welt sein würde, die die Eigenschaften schätzt, für die ich draußen auf der Straße kritisiert wurde.… weiterlesen

Fine [fì-ne] – eine feine Sache

Wie eine promovierte Kuratorin ein Creme-Deo erfand Judith Springer, genauer gesagt Dr. Judith Springer, ist Juristin, Promotion in Stadt- und Regional-Soziologe, Kuratorin für zeitgenössische Kunst und ausgebildete Iyengar-Yoga-Lehrerin in Berlin. Weil sie kein Deo ohne Aluminiumsalze fand, das ihre Wunschkriterien von total pur, organisch, effektiv und optisch ansprechend erfüllte, nutzte sie vor drei Jahren eine Erbschaft, um ein eigenes natürliches Deodorant zu entwickeln. Mit Erfolg. Denn Judith Springer ist eine Macherin. Über sich selbst sagt sie: „Ich bin ein Mensch, der anpackt, was ansteht.“ Wie geht man die Entwicklung eines eigenen Creme-Deos an? Die allererste Idee ist ziemlich genau vor drei Jahren entstanden. Ich habe jahrelang erfolglos nach einem Deodorant gesucht, das natürlich ist, ohne Aluminiumsalze und trotzdem funktioniert. Das eine sah blöd aus, das andere hat nicht gut gerochen. Da hat eine Freundin, die sich darin auskennt, gesagt, ich könne das ganz leicht selbst herstellen und mir auch gleich ein paar Anleitungen gegeben. In meiner Küche habe ich daraufhin angefangen, die Zutaten zusammenzurühren. Das Ergebnis habe ich an Freunde verteilt, und die waren sofort total begeistert. Also habe ich weiter gemacht, nach Rezepturen im Netz gesucht und die Creme immer weiter verfeinert. Woher haben Sie die Inhaltsstoffe genommen? Die Inhaltsstoffe kann man eigentlich alle im Biomarkt kaufen. Die Freundin hat mir z. B. Kokosöl empfohlen, dazu Natron und irgendeine Stärke. Damit habe ich dann herumprobiert. Ich werbe ja auch damit, dass man mein Deo essen kann. Rühren Sie Ihre Produkte immer noch in der Küche an? Die ersten Versuche aus meiner eigenen Küche sahen nicht so perfekt aus von der Konsistenz her. Aber mir ging es erst einmal darum, dass es funktioniert. Das hatte ich so nicht geglaubt. Mit dem Duft hat es anfangs auch nicht so geklappt. Ich habe mir aber dann bald einen Hersteller gesucht, weil ich alles 100 prozentig richtig machen wollte, auch vom Ordnungsamt her. Dem Hersteller ich das Ur-Rezept gegeben. Er hat dann die Konsistenz und den Duft perfektioniert. Das hat ein Jahr gedauert. Am 13.6.2015 war fines Geburtstag, da wurde meine Firma gegründet. Wie sind Sie auf den Namen gekommen? Es wird ja fine ausgesprochen und nicht englisch für fein. Deutsch ist in Berlin so 90er Jahre, englisch fand ich irgendwie langweilig. Dann habe ich meinen Mann gefragt, der gern viel redet, wenn man nicht so viele Informationen braucht. Dagegen ist er eher einsilbig, wenn man sie haben möchte. Eine seiner Lieblingsantworten ist „fein“.… weiterlesen

In Südtirol erlernt man die Kunst der Langsamkeit

Wie ein neues Nature Retreat „Moments of Calm“ zelebriert Südtirol (italienisch Alto Adige) steht für mediterrane Lebenslust, guten Wein, traumhafte Landschaft und romantisches Bergflair. Dass die Nord- und Süditaliener sich nicht ganz grün sind, vergessen wir jetzt mal. In Südtirol spricht man eh lieber Deutsch als Italienisch vermischt mit dem charmanten Dialekt der Gegend. Genauer gesagt gibt es über 40 verschiedene Dialektvarianten. Deutsch ist die Muttersprache von über 62 Prozent, Italienisch von etwa 23 Prozent der Bevölkerung und vier Prozent sprechen Ladinisch, hauptsächlich im Dolomitengebiet. Eine Oase voller Licht und Ruhe Seit Mai 2017 hat das Alto Adige ein neues Kleinod. Das Hotel Seehof Nature Retreat (4 Sterne)  in Natz bei Brixen. Das Ehepaar Tamaris und Andreas Auer, Hoteliers von Kindesbeinen an, hat es unter das Motto „Moments of Calm“ gestellt. Das von den Eltern ererbte Hotel wurde vollständig umgebaut und ist zu einem Schmuckstück erblüht. Alpine Bodenständigkeit und mediterrane Leichtigkeit geben sich hier die Hand. Wie gemalt fügt sich das moderne Gebäude in die Landschaft ein. Sobald man das Nature Retreat betritt, hat man das Gefühl, man befände sich in einer anderen Dimension, in der Stress und die Hektik des Alltags keinen Platz haben. Eine berühmte Handschrift Stefan Rier und Lukas Rungger, Schüler von Star-Architekt Matteo Thun, einer der berühmtesten Söhne der Region, haben mit ihrem Architekturbüro „Noa“  in Bozen die Gestaltung übernommen. Sie spiegelt Thuns klaren, reduzierten Stil wider. Helle, luftige Zimmer und Suiten mit teilweise offenen Bädern. Die Terrassentüren muss man einfach öffnen, um der Landschaft noch näher zu sein und dem Spiel der hauchdünnen Vorhänge zuzusehen, wenn sie sich in der sanften Brise des Abendwinds blähen. Sanfte Erd- und Steinfarben, akzentuiert mit einem Hauch von Lavendel- und Kupfertönen, finden sich im gesamten Haus. Letztere sind als Reminiszenz an den Großvater der Besitzer zu verstehen, der Wasserrohre in Pionierarbeit verlegen hat lassen, um 1958 das Hochplateau erstmals mit fließendem Wasser zu versorgen. Entspannende Momente im Spa Das Yang der Architektur schmiegt sich in das Yin der Landschaft. Direkt vor der weitläufigen Terrasse mit gemütlichen Lounge-Sofas breitet sich der private Natursee wie eine eigene See-Bühne aus. Zum Meditieren, zum Entschleunigen, aber auch zum Schwimmen. Auch von der verglasten Panorama-Sauna im Spa „La Primavera“ geniesst man den Blick aufs Wasser und hat sogar direkten Zugang zum See. Für Beckenschwimmer gibt es einen Infinity-Pool mit großzügigem Liegebereich. Das Spa bietet eine Vielzahl an entspannenden Methoden, die auf die jeweiligen Bedürfnisse des Gastes abgestimmt werden.… weiterlesen

Zum Bodyforming in die Arztpraxis

Shape me, Doc! Der Wunsch vieler weiblicher Patienten Der Sommer naht, die Bikinifigur ist noch in weiter Ferne. Regelmäßiges Workout ist gut, gesunde Ernährung noch besser. Das wissen wir längst. Und doch. Man kann trainieren bis zum Umfallen und sich kasteien, ohne dass sich manchmal der gewünschte Erfolg einstellt. Dann hilft nur der Beauty-Doc. Ihm stehen heute immer mehr risikoarme Methoden zum Bodycontouring zur Verfügung, die wirklich was bringen. Der Todesstoß für Cellulite Comedian Nicole Weber behauptet in ihrer Show: „9 von 10 Frauen haben Cellulite – die Zehnte lügt“. Nicht so ganz falsch. Ein echtes Frauen-Problem, das gerade im Sommer die Laune verdirbt. Sind die Dellen mal dicke da, kriegt man sie nicht mehr ganz weg. Da muss man ehrlich sein. Aber verbessern geht allemal. Bei leichter Cellulite, die der Arzt als Grad 1 und 2 einstuft, setzt der Münchner Dermatologe Dr. Stefan Duve auf die Stoßwellen-Therapie, wie man sie aus der Orthopädie kennt. Akustische Wellen stimulieren Stoffwechselvorgänge und die Durchblutung im Gewebe, fördern so den Fettabbau. Pro Areal schickt „Swiss Cellvibe“ bis zu 3500 Schwingungen in regelbarer Intensität in die Tiefe. Das hämmernde Geräusch dröhnt unangenehm in den Ohren. Und je höher die Behandlungsstufe, desto stärker spürt man den Druckschmerz der eindringenden Wellen. Aber nach acht Sitzungen von jeweils 30 Minuten folgt die Belohnung: Die Haut ist glatter, scheint elastischer und fühlt sich fester an. Kosten pro Termin: ca. 100 Euro Fettpölsterchen im Kälteschock Die Kryolipolyse ist bereits Goldstandard, um diätresistente Zonen an Bauch, Taille, Rücken und Beinen zu behandeln. Bei der patentierten Kühltechnologie werden die kälteempfindlichen Fettzellen auf 3-4 Grad herunter gekühlt und dabei zerstört. Der Körper baut sie danach selbsttätig ab. „Neu sind an die anatomische Region angepaßte kleinere Aufsätze“, so Dr. Hans-Peter Schoppelrey , „um auch Regionen wie Armrückenbereich oder Knie effektiv behandeln zu können.“ Pro Körperseite muss man mit gut einer Stunde rechnen. Hinterher ist die Stelle noch einige Stunden lang taub und gerötet. Dr. Schoppelrey: „Noch effektiver ist unsere Advanced Kryolipolyse, bei der Kälte und Fett-weg-Spritze   kombiniert werden.“ Das endgültige Resultat sieht man nach 2-4 Monaten. Kosten: ab 750 Euro pro Seite (z.B. Armrückenpolster) Botox macht schlanke Waden Botox im Gesicht kennt man ja! Aber für die Waden? „Im Bereich der Waden ist die Botulinuminjektion eher als Silhouettenharmonisierung zu verstehen, um den Wadenumfang 2-3 Zentimeter zu verringern“, erklärt Dr. Gerhard Sattler von der Rosenpark Klinik Darmstadt. Indem die Erregungsübertragung von den Nervenzellen zum Muskel gehemmt wird, fällt die Kontraktion des Muskels schwächer oder ganz aus, was die Wade verschlankt, ohne dass es den Bewegungsablauf beeinträchtigt.… weiterlesen

Was ist gerade hot in Berlin?

Store Check in der Hauptstadt Berlin ist die optimale Stadt zum Leben, Arbeiten oder als Reiseziel. Das hat gerade eine Studie der Suchplattform Nestpick ergeben, in der die 110 besten Städte weltweit ermittelt wurden. Und das nicht nur für die Generation Y. In puncto Toleranz, Wirtschaft und Erholung liegt Berlin vor Montreal und London, die auf Platz 2 und 3 rangieren. In Berlin gibt es tatsächlich unendlich viel zu entdecken. Und immer wieder Neues. Die Stadt ist enorm vielfältig. DIE Szene wird man vergeblich suchen. Dafür ist ein breites Angebot für alle möglichen Subkulturen und Interessen geboten. Stylish unstylish lautet das Motto, das sich in allen Bereichen wiederfindet. Hier einige Hot Spots, die mir besonders aufgefallen sind. Zum Shoppen, zum Staunen, zum Chillen, zum Essen. Shoppen Orlando Store – High Fashion meets Streetwear. Ob Mode, Schuhe, Taschen, bei Orlando werde ich immer fündig. Besonders angetan hat es mir diesmal die coole Streifenhose des italienischen Labels Roberto Collina. Lala Berlin – Der Flagship Store der Designerin Leyla Piedayesh in Mitte lohnt sich schon optisch wegen seiner Coolness. Fantasievollen Accessoires, kraftvolle Muster und auffällige Prints setzen Statements. Ich liebe besonders die Kaschmirtücher mit dem Kufiya-Muster, die nicht bedruckt, sondern gewebt sind. Soto Store – Definitiv der angesagteste Männerladen in Mitte. Ein Konzeptstore mit Marken, die man nicht an jeder Ecke sieht wie Opening Ceremony, Adam Kimmel, Norse Projects oder Our Legacy. Eigentlich sind es zwei Läden, einer für Fashion, einer nur für Sportswear. Sofort ins Auge gestochen sind mit die Outdoorjacken im orangefarbenen Müllmann-Look. No 74 – In der Torstrasse 74 befindet sich DER Sneaker Laden der Stadt. Der „Icon Store“ ist eine exklusive Plattform für Kollektionen, die ausschließlich von und mit Adidas produziert werden. No 74 bietet ein exklusives Sortiment an Schuhen, Kleidung und Accessoires unter anderem in Kooperation mit Partnern wie Kanye West, Raf Simons, Pharrell Williams. PicknWeight – In dem neu eröffneten Vintage Kilo Store in der Alte Schönhauser Straße kauft man Vintage Mode nach Gewicht. Alles ist nach Farben geordnet, und es sind wirklich schöne Stücke darunter. Zeit muss man allerdings mitbringen, um das Richtige für sich zu finden. Ich war von dem Überangebot ziemlich überfordert. Rianna – Die Griechin Rianna Kounou ist eine echte Buntmacherin. Sie kämpft gegen die Eintönigkeit in der Mode. In ihrer Wunderkammer in der Große Hamburger Str. 25 gibt es edle Vintage Mode, Kimonos, Taschen und Wohnaccessoires wie Lampen und Kissen. Alles ist aus feinsten Vintage Stoffen gefertigt, bevorzugt alte Seidenfoulards.… weiterlesen

Cartagena, die bunte Stadt am Meer

Auf den Spuren des Schriftstellers Gabriel Garcia Márquez Cartagena de Indias ist der offizielle Name der Hafenstadt an der Karibikküste Kolumbiens. Sie ist mit ihren Hochhäusern und schlichten Bauten eher unscheinbar, um nicht zu sagen häßlich. Um so überraschter ist man, wenn man die Altstadt erreicht mit den bunten Kolonialgebäuden, großen Plätzen, engen Gassen und der Lebenslust, die überall in der Luft zu liegen scheint. Das historische Zentrum, 1533 von dem spanischen Eroberer Pedro de Heredia gegründet und seit 1984 Weltkulturerbe, bildet das eigentliche Cartagena (sprich Cartachena), die Seele der Stadt. Umgeben wird es von einer 11 Kilometer langen Stadtmauer, („Las Murallas“), die die Spanier einst errichtet haben. Cartagena: Wo Márquez sich inspirieren ließ Ich bin vom ersten Augenblick an fasziniert von der Farbigkeit, der Lebendigkeit und der tropischen Atmosphäre. Kein Wunder, dass Literaturnobelpreisträger und Kolumbiens berühmtester Schriftsteller Gabriel García Márquez viel Zeit hier verbrachte und sich zu unzähligen seiner Romane inspirieren ließ. „Von der Liebe und anderen Dämonen“ („Del amor y otros demonios“) erzählt beispielsweise die Geschichte des Mädchens Sierva María, das auf dem Markt von Cartagena von einem tollwütigen Hund in den Knöchel gebissen wird. In der Liebesgeschichte zwischen Fermina Daza und Florentino Ariza in „Die Liebe in Zeiten der Cholera“ („El amor en los tiempos del cólera“) verbringt ein Mann 51 Jahre, neun Monate und vier Tage in der Stadt, um auf seine Angebetete zu warten. Zumindest ein Márquez-Buch sollte man gelesen haben, bevor man sich nach Cartagena auf die Reise begibt. Man erfährt darin viel über „La Heroica“ (Die Heldenhafte), wie die Stadt wegen ihres Kampfes gegen Piraten und Kolonialherren genannt wird, ihre Kultur, ihre Bewohner und das damalige Leben in Kolumbien. Obwohl „Gabo“ (Kosename für Gabriel) in seiner Wahlheimat Mexico mit 87 Jahren verstorben ist, wollte er in Cartagena seine letzte Ruhe finden. Seine Urne wurde schließlich 2016, zwei Jahre nach seinem Tod, im Innenhof des früheren Klosters La Merced beigesetzt, heute Teil der Universität, an der Márquez ursprünglich Jura studiert hatte. Nur rund 500 Meter weiter liegt das Haus der Familie García Márquez. Aber zurück ins Jetzt. Mein Hotel Casa San Augustin lässt mich etwas von der reichen Geschichte der Kolonialzeit des 17. Jahrhunderts erahnen. Das Hotel ist aus drei Häusern im historischen Kern von Cartagena de Indias entstanden. Noch erhalten aus der Zeit, als die Stadt lediglich aus dem umfriedeten Teil bestand, ist ein Aquädukt, das das Regenwasser sammelte, filtrierte und die Zisternen speiste.… weiterlesen

Eine Massage, bitte! Aber welche?

Mini-Urlaub im Day-Spa Massagen sind ein Traum – und wenn sie dann noch im richtigen Ambiente stattfinden, erst recht. Ich liebe Asien mit seiner Gelassenheit, den ruhigen, freundlichen Menschen und ihre lächelnden Gesichter. Ich mag den Asia-Einrichtungsstil aus edlen Hölzern, Naturstein, Parkettböden und das satte Rot, dekoriert mit Buddha-Statuen, duftenden Kerzen und frischen exotischen Blüten. Das alles finde ich im Aiyasha-Day Spa an der Münchner Oper, angeschlossen an eine Gemeinschaftspraxis von Dermatologen. Es trägt die ganz persönliche Handschrift von Dr. Stefan Duve, selbst Asien-Fan und Interieur-Ästhet. Massagen mit Fernost-Flair Dr. Duve hat auf seinen Reisen unzählige fernöstliche Luxus-Spas getestet und nur das Beste im Aiyasha umgesetzt. Das gilt auch für die handverlesenen Therapeuten aus verschiedenen Ländern: Tsuyoshi aus Japan, Eka und Sila aus Indonesien, Jaqueline und Jonathan aus Kolumbien und Veronika aus Kroatien. Sie alle haben magische Hände, jeder seinen eigenen Behandlungsstil. Zugegeben, alle sind exzellente Therapeuten, aber Tsuyoshi ist mein absoluter Favorit. Ein Sturz mit dem Mountainbike, ein schwerer Autounfall im vergangenen Jahr oder mein allergisches Asthma, das mich in der Heuschnupfenzeit oft verzweifeln lässt, Tsuyoshi kriegt alles wieder ins Lot mit einer Mischung aus Thaimassage und japanischem Shiatsu. Mini-Urlaub im Asia-Spa Jeder Besuch im Aiyasha ist für mich wie ein Mini-Urlaub, nur dass Erholung und Behandlung „next door“ stattfinden, ohne dass ich Tausende von Flugmeilen zurücklegen muss. Bereits am Empfang beginnt die Sinnesreise. Die Straßenschuhe werden von einer freundlichen Mitarbeiterin im Schrank verstaut. Jeder Gast bekommt ein paar neuer schwarzer Samtpantoffel mit dem goldenen Spa-Logo. Ich bin, glaube ich, die einzige, die sie stets verschmäht, weil ich auf dem warmen, dunklen Holzboden so gerne barfuß laufe. Susan von der Rezeption, auch Yoga-Lehrerin im Spa, serviert im Entrée lächelnd den hauseigenen Tee und getrocknete Früchte, während man in der weichen, roten Sitzlandschaft versinkt. Das Handy kann getrost in der Tasche bleiben, weil man hier unterhalb der Arztpraxis ohnehin kein Netz hat. Digital detox sozusagen. Gut so! Ohne Ablenkung kann ich mich über dem Dampf meiner Teetasse entspannen und mental auf das Kommende einstimmen. Hat man ein 90-Minuten-Treatment gebucht, beginnt der Spa-Therapeut mit einem asiatischen Fuß-Ritual. In einer goldenen Schale mit Blütenblättern im warmen Wasser wäscht er mit sanften Händen die Füsse des Gastes mit einer Peelingpaste und bespricht die individuellen Erwartungen und die körperliche Konstitution, um das folgende Treatment exakt darauf abzustimmen. Schon deshalb ist es wichtig, dass man die richtige Methode aus dem reichhaltigen Spa-Menü gewählt hat. Ich stimme meine immer auf die gegenwärtigen Bedürfnisse und meine momentane Lifestyle-Situation ein.… weiterlesen

Kufstein: Ein Wochenende zum Träumen

Kufstein hat mehr zu bieten als man denkt Kufstein ist von München gerade mal eine Stunde mit dem Auto entfernt. Das Gute liegt oft so nah. Tipp: Nimmt man Kiefersfelden, die letzte Autobahnausfahrt in Deutschland, benötigt man keine österreichische Autobahn-Vignette. Über die Innbrücke geht es in die Altstadt von Kufstein. Direkt am Fluss unterhalb der Festung liegt die „Träumerei #8“ by Auracher Löchl, ein Boutique Hotel, das mir im Internet zuerst wegen des ungewöhnlichen Namens ins Auge fiel. Auracher Löchl, habe ich recherchiert, heißt ein Teil des Gebäudekomplexes, weil der 600 Jahre alte und 90 Meter tiefe „Löchl“-Stollen früher nicht nur als Bier- und Weinkeller diente, sondern auch Zugang zu einem weitläufigen System an Geheimgängen bot, das den gesamten Festigungsberg durchzieht. Kufstein und die Träumerei #8“ Per Mausklick habe ich mich auf Anhieb in die einzigartigen Zimmer der „Träumerei #8“ verliebt. Jedes ist nach einer Weltmetropole oder einem faszinierenden Land benannt und genauso eingerichtet: das coole „Berlin“ mit dem Fernsehturm an der Wand, „Hamburg“ mit Seefahrtsutensilien, „Hollywood“ huldigt den Stars der Traumfabrik, in „Kenia“ träumt man von Safari und wer auf Vampirgeschichten steht, schläft im „Transsilvanien“ mit Dracula ein. Unschlagbar romantisch ist das Brückenzimmer, Raum 69. Es liegt im Inneren des Brückenbogens über der historischen Römerhofgasse, versteckt einen Whirlpool unter dem Luxusbett, und das 5-Gang-Liebes-Menü für zwei ist inklusive. Wem da nichts einfällt…. Alle 34 Kuschelzimmer wurden übrigens im letzten Jahr von der Inhaber-Familie Richard und Alexandra Hirschhuber liebevoll renoviert und detailverliebt mit vielen Sammlerstücken eingerichtet. Mein „Salzburg“-Raum ist ganz im Sinne von Mozart gestaltet – mit Partitur-Noten, Geigen und goldenen Engerln an den Lampen. Ein Erker mit zwei Stühlen gibt den Blick auf den Inn frei. Sofort-bleiben-wollen. Es ist so gemütlich, dass ich das „Still dreaming“-Schild für den Rest des Abends vor die Türe hänge. Auch kulinarisch kommt man bei den Hirschhubers schnell ins Träumen. Das meterlange Geniesser-Frühstücksbuffet von Gäste-Verzauberer Ali, man kann ihn nicht anders nennen, bietet eine Auswahl, die man nur selten findet. Wer nicht in der „Träumerei“ wohnt, sollte sich zumindest einmal dieses Frühstück (bis 11 Uhr) gönnen. Einkehren im Tiroler Wirtshaus Gegenüber im Tiroler Wirtshaus „Auracher Löchl“ werden nicht nur landestypische Spezialitäten serviert, es ist auch bekannt für seine sagenhaft guten Steaks. Blutig, medium oder durchgebraten? Das Küchenteam versteht sein Handwerk. Es hat den besten Porterhouse-Grillmeistern der Welt über die Schulter geschaut. Zum Ausklang des Abends braucht man nur ein Stockwerk tiefer gehen. Im „Stollen 1930“ findet sich die weltgrößte Gin-Sammlung mit 827 (!)… weiterlesen

Düfte sind die größten Verführer – diese Frau weiß alles darüber

Ein Interview mit Duft-Hedonistin Corinna Mosler-Jakobsohn Düfte können verführen. Voraussetzung ist aber, dass man den richtigen für sich findet. Nicht ganz einfach! Corinna Mosler-Jakobsohn erklärt den Umgang mit Parfums und warum sie häufig Lebensabschnittspartner sind. Sie selbst ist eine wahre Hedonistin, deren Leidenschaft nur den edelsten gehört. Als Inhaberin von „Belle Rebelle“, ein Kabinett der Schönheit in Berlin-Charlottenburg, kann sie diese Passion voll ausleben. C&C: Was unterscheidet Eau de Toilette, Eau de Parfum und reines Parfum? Corinna Mosler-Jakobsohn: Ein EdT besitzt eine leichtere Duft-Konzentration, ist nicht so lange haltbar auf der Haut. Es enthält 6-9 Prozent an Aromaölen, während beim EdP die Konzentration bei 10-14 Prozent liegt. Intense-Varianten erreichen bis zu 20 Prozent. Ein Extrait de Parfum ist mit 15-3o Prozent am höchsten konzentriert. Manche Nischenparfums wie „Schwarzlose“ beispielsweise bringen es bei EdPs auf Duftkonzentrationen von 35 Prozent, bei „Profumum Roma“ sogar auf über 40 Prozent. Das sind eigentlich schon reine Parfums, sie sind richtig ölig. Unterschiede bei den Düften C&C: Unterscheiden sich EdT und EdP aus derselben Duft-Linie in ihrem Aufbau? Corinna Mosler-Jakobsohn: Nein, die Ingredienzien sind immer gleich. Verändert sind nur die Anteile der Parfumöle. Aber für den Parfümeur ist es nicht damit getan, einfach nur die Konzentration zu erhöhen. Er muss immer wieder feintunen, sonst wird ein Stoff z.B. ein Rosenaroma viel zu prominent, und das EDP riecht plötzlich völlig anders als das EdT. C&C: Welche Duftkonzentrationen halten sich am längsten auf der Haut? Corinna Mosler-Jakobsohn: Am niedrigsten konzentriert ist ein Eau de Cologne, es verfliegt am schnellsten. Häufig verwendet man es für Männerdüfte. Dann kommen EdT und EdP. Die längste Haltbarkeit auf der Haut besitzt reines Parfum. Aber auch das ist wiederum abhängig von den Duftstoffen. Helle, citrische Aromaöle haften weniger lange als dunkle Noten wie Leder und Patchouli. C&C: Gibt es eine Art Typologie, zu wem welcher Duft passt? Corinna Mosler-Jakobsohn: Das kann man nicht verallgemeinern. So eine Art Einsteiger-Duft gibt es nicht. Auch eine junge Kundin kauft einen Duft in Parfumkonzentration. Das ist gerade bei Nischendüften der Fall, die oft nur EdPs und keine EdTs herstellen. Es gibt Düfte wie „Profumum Roma“, die Männer und Frauen jeden Alters kaufen, und die so erfolgreich sind aufgrund ihrer Konzentration und ihrer Einfachheit. Da sind zwar wenige Duftstoffe enthalten, aber so hoch konzentriert, dass sie wie Natur pur riechen. Bei den Massmarket-Düften verhält es sich etwas anders. Da tendiert eine junge Kundin eher zu etwas Leichtem, und ein Parfum ist eher etwas Erwachsenes.… weiterlesen

Drei New York-Insider verraten ihre Hotspots – Teil 3: Megan Marsanico-Byrne

Megan Marsanico-Byrne, Director Global PR von Nars Cosmetics Ihr Temperament verdankt die PR-Chefin der Kosmetiklinie Nars ihren italienischen, irischen und auch deutschen Vorfahren. Aufgewachsen ist sie allerdings in New York, nachdem ihre Familie mit der damals dreijährigen Megan in Brooklyn ansässig wurde. In Stadt kennt sich Megan so gut aus wie in ihrer Handtasche. In der, wen wundert es, sich hauptsächlich Produkte von Nars finden. C&C: Wo gehen Sie am liebsten zum Essen hin? Megan Marsanico-Byrne: Momentan liebe ich „Le CouCou“. Wir haben dort den Geburtstag meines Mannes gefeiert, und es war absolut göttlich. Ich empfehle abends möglichst früh hinzugehen und vor dem Essen einen Drink an der Bar zu nehmen. Man hat das Gefühl, sich in einem sehr chicen Wohnzimmer zu befinden. C&C: Wo gibt es die besten Cocktails? Megan Marsanico-Byrne: Ich gehe gerne in die Bars in Tribeca. Immer für einen Cocktail gut ist „Weather Up“. Ich mag besonders die lange Kupferbar http://www.weatherupnyc.com/. Unschlagbar ist die Aussicht im „Westlight“ des William Vale Hotels C&C: Was sind Ihre Fashion Hotspots? Megan Marsanico-Byrne: Für jemand, der Highend-Mode sucht, kann ich „Consignment Brooklyn“ in Boerum Hill im Stadtteil Brooklyn wärmstens empfehlen oder deren Pop-up-Store auf der Orchard Street. Ich habe den Laden noch nie verlassen, ohne ein fabelhaftes Teil zu finden. Oft checke ich auch auf Instagram (@consignmentbrooklyn), welche Goodies es gerade im Laden gibt. Maßgeschneiderte Mode mag ich besonders von Michael Andrews. Eigentlich ist es ein Herrenausstatter, aber die können wirklich alles. Der Laden liegt ziemlich versteckt in einer kleinen Gasse inmitten von Great Jones Street. C&C: Wo kaufen Sie Ihre Kosmetikprodukte? Megan Marsanico-Byrne: Lange bevor ich für Nars zu arbeiten anfing, habe ich diese Marke geliebt. Schon zu Highschool-Zeiten schlich ich mich ins Zimmer meiner älteren Schwester, um ihren Nars-Lidschatten zu benutzen. Für New York-Besucherinnen ist der Nars-Shop in 413 Bleecker Street ein Must. Er liegt im Herzen des West Village mit einem warmen, gemütlichen Interieur, und nicht zu vergessen seine extrem talentierten Visagisten. Dort habe ich auch meinen Lippenfarbe-Favoriten Dragon Girl Velvet Matte Lip Pencil gefunden, der immer und zu allem passt. Seit kurzen mag ich aber auch Annabella Audacious Lipstick. C&C: Welche Beauty-Adressen können Sie sonst noch empfehlen? Megan Marsanico-Byrne: Wenn ich mich besonders verwöhnen möchte, buche ich eine Massage im „La Prairie at The Ritz-Carlton Spa“. Für Facials gehe ich zu Tami Lesser im „Modrn Sanctuary“. Eine Freundin hat sie mir empfohlen, und seitdem schwöre ich auf ihre Gesichtsbehandlungen.… weiterlesen